Giulio Andreotti

italienischer Publizist und Politiker; DC/PPI/UDC; Ministerpräsident 1972/1973, 1976-1979 und 1989-1992, zwischen 1954 und 1969 div. Ministerämter, Außenminister 1983-1989; MdP 1948-1991, Senator auf Lebenszeit ab 1991; zahlr. Veröffentlichungen u. a.: "De Gasperi e il suo tempo"; gilt als einer der prägendsten ital. Nachkriegspolitiker; stand wg. vermuteter Mafia-Verstrickungen vor Gericht (letztinstanzlicher Freispruch 2004)

* 14. Januar 1919 Rom

† 6. Mai 2013 Rom

Herkunft

Giulio Andreotti, kath., wurde am 14. Jan. 1919 als jüngstes von drei Kindern des Lehrers Philip Andreotti († 1920) in Rom geboren.

Ausbildung

Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs A. in bescheidenen Verhältnissen in seiner Geburtsstadt auf, wurde Messdiener und erarbeitete sich später in allerlei Jobs die Mittel zum Studium. An der Universität Rom studierte er Jura, war in der katholischen Studentenbewegung engagiert und legte 1941 sein juristisches Examen ab. Eigentlich wollte er Journalist werden, setzte dann aber, vom Wehrdienst freigestellt, das Studium mit einer Spezialisierung auf Kanonisches Recht fort. Seine Abschlussarbeit zum "Dottore" befasste sich mit dem "Ziel der Kirchenstrafen".

Wirken

Gegen Ende des italienischen Faschismus (1922-1943) wurde A. 1942 zum Präsidenten der Vereinigung Katholischer Universitäten (FUCI) gewählt (bis 1945), deren Wochenschrift "Azione Fucina" er herausgab. Im selben Jahr begegnete er im ...